Zwischen 1780 bis 1830 war die Zeche mehrmals die Größte im Ruhrrevier. Eine Urkunde vom 30. März 1662 besagt, dass der Stollen “ Fredhotter Bank“ bereits vor hundert Jahren aufgefahren wurde. Aus diesem Stollen und dem Zusammenschluß mit benachbarten Gruben entstand die Zeche „Trappe“.
Holzverknappung führte seit dem 16. Jahrhundert zu staatlichen Bemühungen, den Holzverbrauch zu reduzieren und Kohle als Heizmaterial bekannter zu machen. Hauptabnehmer der Steinkohle blieben zunächst die Schmieden der Bergisch Märkischen eisenverarbeitenden Betriebe. Der Bergbau gewann immer mehr an Bedeutung. Bereits 1766 wurde der gesamte Bergbau der staatlichen Direktion unterstellt.
Das Bergamt übernahm die technische und kaufmännische Leitung des Betriebs, setzte die Verkaufspreise der geförderten Kohle fest, regelte die Arbeitsverhältnisse und entschied über die Höhe der Ausbeute oder Zubuße der Gewerkschaften, denen kaum unternehmerische Freiheiten blieben. Die Zeche „Trappe“ galt lange Zeit als besonders fortschrittlich; angeblich besaß sie seit 1786 die erste Fördereinrichtung im Ruhrbergbau, bei der ein Pferd im Kreis läuft und dabei das Förderseil auf eine Trommel wickelt – den sogenannten Pferdegöpel. Für den Transport der Kohle ins Ennepetal wurde ab 1829 die Schlebusch-Harkorter-Kohlenbahn nach Haspe gebaut (6 Jahre vor der Eisenbahnverbindung zwischen Nürnberg und Fürth).
Ausgangspunkt war der Voerster-Schacht in Silschede. Die Bahn führte unterhalb des Friderika-Maschinenhauses vorbei, bis nach Haus Harkorten und in der Verlängerung zur Bergisch-Märkischen Eisenbahn nach Hagen-Haspe. Die Zeche „Trappe“ ging 1843 mit dem Schacht „Voerster“ (neben dem Betriebsgelände) in den Tiefbau über und erreichte in den folgenden Jahren eine Tiefe von 376 Metern.
Bereits 1850 gehörte „ Trappe“ mit einer Jahresförderung von 20148 Tonnen zu den 38 größten Zechen des Ruhrgebietes.
Als die Zechen bei Silschede einen Anschluss an die 1889 eröffnete staatliche Eisenbahnlinie Schee-Silschede erhielten, verloren sie das Interesse an der Kohlenbahn. Im Jahr darauf wurde der Betrieb eingestellt. Heute befindet sich auf einem Teil der ehemaligen Bahnstrecke ein schöner Wanderweg. 1907 wurden mit 543 Beschäftigten 162.836 Tonnen Kohle aus mehreren Schächten gefördert.
Eine elektrische Grubenbahn löste die Grubenpferde ab. Während des ersten Weltkrieges wurden 1/3 der Bergleute eingezogen, und obwohl man durch russische Kriegsgefangene versuchte, einen Ausgleich zu schaffen, sank die Förderung auch um 1/3. Die Situation verschlimmerte sich durch die seit 1920 grassierende Inflation, die Ruhrbesetzung durch die Franzosen und die Erschöpfung der Kohlevorräte. Nach ausgedehnten, zum Teil blutig verlaufenden Streiks im Jahre 1924 und 83 Feierschichten in einem Jahr, beschloss die Gewerkenversammlung am 25. Aprll 1925, die Zeche zu verkaufen.
Am 31. Dezember 1925 kam nach der Übernahme durch die „Gewerkschaft König Ludwig“ in Recklinghausen die Stilllegung, die Förderquote kam den eigenen Zechen zu Gute. Im Jahr darauf wurde mit dem Abbruch der meisten Tagesanlagen und Verfüllung der Schächte begonnen. Das ehemalige Kesselhaus (erbaut 1848) und das heutige Verwaltungsgebäude (erbaut 1900) sind die letzten Zeugen dieser, für damalige Verhältnisse großen Zeche. Damit geht eine mehr als 300 jährige Steinkohlengewinnung in Silschede zu Ende.
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