Posted by on 6. Februar 2020

Einer der Vorgänger der Zeche Sprockhövel war die Zeche Johann Mathias. Die Zeche Johann Mathias wurde am 12.2.1830 verliehen und nahm am 26.7.1836 ihre Förderung auf. Da sich die Vorkommen als nicht bauwürdig erwiesen, wurde die Förderung bereits im Dez. 1846 wieder eingestellt. 1867 wurde gemeldet, dass die Zeche immer noch im Fristen lag (d.h. es fand vorübergehende Stilllegung statt). Das verliehene Feld Mathias wurde dann 1880 der Zeche Sprockhövel zugeschlagen.
Die Zeche Sprockhövel entstand durch Konsolidation (Vereinigung) der Zechen Aschermittag, Johann Mathias, Mathias ins Osten, Vereinigte Neue St. Melchior, St. Peter, Frischgewagt ins Westen, Vogelbruch, Vereinigte Wildenberg & Vogelbruch, Diefhausen, Froschbach, Luchsbank, Fuchsbank und Knappbank. Mit dem Abteufen der Zeche Sprockhövel wurde 1896 in der Mulde von Froschbank (1 km östlich vom Bahnhof Sprockhövel) begonnen. Der Schacht versoff 1897 bei 138 m Teufe, wurde anschließend gesümpft und auf 229 m weitergeteuft.

Zeche Sprockhövel 1898 Tomsen-Wasserzieheinrichtung beim Schachtsümpfen

Mit 13.322 t bei 123 Mann Belegschaft begann 1899 die aktive Förderung.
Die 2. Sohle wurde 1901 erreicht, die Förderung stieg auf gut 44.000 t an.

Zeche Sprockhövel Postkarte von 1898

1902 wurde eine Brikettfabrik in Betrieb genommen, 1904 kam ein zweiter Schacht hinzu.

Gleichzeitig erwarb die Königsborn AG die Kuxenmehrheit. Die alten Stollenzechen (darunter auch Johann Mathias und Mathias ins Osten) wurden 1905 stillgelegt, da Wasserzuflüsse auftraten und die Ursache für ständige Zubußen waren.
1916 wurden die Berechtsame “konsolidierte Sprockhövel” durch die Gewerkschaft Johannessegen übernommen. Diese entstand 1897 durch Konsolidierung mit der Gewerkschaft Hoffnungsthal. 1899 wurde sie vom Mülheimer Unternehmer Leo Hanau in die “S.A des Charbonnages Westphaliens” (Westfälische Kohlenwerke AG) eingebracht. Die Gewerkschaft teufte den Schacht Hoffnungsthal 2 ab.
1921 wurden die Bergwerke in Sprockhövel in der “Gewerkschaft Alte Haase” konsolidiert, die ihrerseits mit einem Förderbeginn bereits im 17. Jh. eines der ältesten Unternehmen des Ruhrbergbaus war. Sie gehörte 1921-25 zur Bergbau-AG Lothringen in Bochum und kam 1926 an die Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG (VEW) in Dortmund.
Alte Haase förderte noch 1968 bei 711 Mann Belegschaft 331.000 t Steinkohle. Nach schweren Bergschäden wurde die Zeche am 30.4.1969 stillgelegt. Eine wahrhaft bunte und wechselhafte Geschichte, wie sie auch im Ruhrbergbau nicht oft vorkommt.

Uwe Peise im Dezember 2015, Januar 2021

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