Posted by on 30. März 2020

Die Gewerkschaft und Zeche Alte Haase, deren gesamte Kuxe bis zur Betriebseinstellung der VEW-AG in Dortmund gehörten, verfügte über einen umfangreichen Felderbesitz in und um Sprockhövel.

Alte Haase um 1950

Gewerkschaft Alte Haase, um 1950

Die Ausgangsgrundlage hierzu bildet die Verleihung des Längenfeldes Alte Haase vom 29.2.1716. Sie stellt eine Nachverleihung dar, da die ältere Belehnung nicht mehr auffindbar war. Ein Beilehn hierzu unter dem Namen „Die kleine Kuh“ konnte 120 Jahre später am 4.5.1836 angehängt werden. Somit kam das Flöz Hauptflöz auf beiden Sattelflanken des Sattels Alte Haase in den Besitz der Gewerkschaft Alte Haase.

Die Erwerbung des Feldes Edeltrauterbstollen, einer Konsolidation lt. Bestätigungsurkunde vom 8. 5. 1862 aus den Geviertfeldern Edeltraut, Edeltraut II und Edeltraut Erbstollen, stellt eine Feldeserweiterung in östlicher Richtung dar und schließt entgegen den früheren Einzelflözverleihungen sämtliche auftretenden Flöze ein.

Während durch Stollenbau die Flöze oberhalb des Erbstollens zum Abbau gebracht wurden, werden im Jahre 1875 die ersten Vorbereitungen zur Aufnahme eines Tiefbaus angestellt. Der Schacht wurde bis zur 2. Sohle heruntergebracht und übernahm 1886 die erste Förderung aus dem Tiefbau. 1899 wurde dieser Schacht bis zur 3. Sohle und 1907 bis zur 4. Sohle geteuft. Dieses schnelle Vordringen in die Teufe ist sicherlich ein Hinweis auf den geringen Felderbesitz, der um die Jahrhundertwende etwa 4 Maximalfelder betrug.

Nach dem 1. Weltkrieg erwarb 1919 die Gewerkschaft Lothringen in Bochum die gesamten Kuxe der Gewerkschaft Alte Haase. Am 24.3.1921 wurde die Gewerkschaft Alte Haase mit der Gewerkschaft Johannessegen und der Gewerkschaft Barmen – beide auch im Besitz der Gewerkschaft Lothringen in Bochum – konsolidiert und in die Gewerkschaft Alte Haase I, Alte Haase II und Alte Haase III aufgeteilt. Das Grubenfeld der ehemaligen Zeche Barmen wurde im wesentlichen unter Alte Haase I zusammengefaßt, während der mittlere Teil, in dem die beiden Schächte I und II auftreten und unter anderem den Ausgangsfelderbesitz einschließt, Alte Haase II darstellt und der gesamte westliche Felderbesitz einschließlich Johannessegen unter Alte Haase III zusammengefaßt wurde. Erwähnt sei noch, dass der Förderschacht Alte Haase II seit 1924 in Betrieb war und mit dem Abteufen im Mai 1922 begonnen wurde. Mit der Förderaufnahme im Schacht II konnten auch eine neue Brikettfabrik und eine neue Wäsche in Betrieb genommen werden. Die alte Brikettfabrik stammte aus dem Jahre 1891.

Im Zuge der zahlreichen Zechenstillegungen der 20er Jahre im südlichen Ruhrgebiet wurde auch auf den Zechen Alte Haase, Johannessegen und Barmen die Förderung eingestellt. Die Tagesanlagen waren bereits an einen Schrotthändler in Essen verkauft. Die Bergleute von Alte Haase verhinderten den Abbruch und bewahrten die Grube u.a. durch eine achtmonatige unbezahlte Aufrechterhaltung der Wasserhaltung vor dem Versaufen. Sie konnten jedoch die Liquidation der Bergwerksgesellschaft Alte Haase mit ihren 3 Gewerkschaften Alte Haase I, II und II nicht aufhalten, die am 16.11.1925 erfolgte. Die Bergbau AG Lothringen verkaufte 1926 die Gewerkschaft Alte Haase an das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat in Essen. Für 4 Mio. RM wurde sie anschließend durch die VEW-AG in Dortmund erworben, die am 4.5.1926 die Gewerkschaft Alte Haase neu gründete.

Diese neue Gewerkschaft übernahm das gesamte Bergwerkseigentum der in Liquidation getretenen Bergwerksgesellschaft Alte Haase und der drei Gewerkschaften Alte Haase, deren Felderbesitz etwa 34 Mio. m² bzw. etwa 15,5 Maximalfelder betrug.

1928 wurde die Seilbahn Alte Haase – Gemeinschaftswerk (pdf) gebaut.

Alte Haase um 1930

Gewerkschaft Alte Haase, um 1930

Im Jahre 1929 erfolgte der Zukauf der Berechtsame der stillgelegten Zeche Blankenburg, wodurch der Gesamtbesitz von 34 Mio. m² um 12,679 Mio. m² auf insgesamt 46,679 Mio. m² bzw. auf über 21 Maximal-Felder sehr beachtlich anstieg.

Das Grubenfeld Blankenburg dehnte sich nördlich von Alte Haase III und II bis an die Ruhr bei Blankenstein aus.

Der Vollständigkeit sei noch erwähnt, daß die Gewerkschaft Alte Haase außer den o.a. Berechtsamen im Raume Herzkamp noch folgende Grubenfelder besaß:

  1. Zukunft I, 1.033.138 m², erworben am 20.3.1908
  2. Zukunft II, 1.033.138 m² , erworben am 20.3.1908
  3. Rebecca, 892.586 m², erworben am 6.6.1939
  4. Tochter Auguste, 1.033.138 m² , erworben am 20.3.1908

In diesen Feldern wurde von alters her Bergbau betrieben. Sie waren aber später wertlos. Interessant ist daß die stilliegenden Zechen Johannessegen, Blankenburg und Barmen in der Zwischenzeit unberührt liegenblieben.

Es bestand immer wieder aufkommendes Interesse an der Wiederaufnahme des Betriebes in Johannessegen durch den Pächter Lange Kühl & Co. in Zusammenarbeit mit Alte Haase und dem Betrieb in Blankenburg durch den Pächter Zeche Pleßbach (Bayer Leverkusen). Die geringen Vorräte in beiden Grubenfeldern, verbunden mit der notwendigen Sümpfung und der Übernahme der laufenden kostspieligen Sumpfkosten ließen diese Erörterungen verstummen.

Die Zeche Barmen wies zudem nur noch geringe Vorräte auf (siehe Geschichte der Zeche Barmen) und blieb ohne Bedeutung.

Die Lage der Tagesschächte dieser genannten drei Zechen 1924 und der später abgetäuften Aussenschächte Im Brahm, Niederheide und Buchholz sehen Sie hier: (Für weitere Informationen bewegen Sie den Mauszeiger auf den Schacht)

{gpxtrackmap}Schaechte Alte Haase 1924.gpx{/gpxtrackmap}

Hingegen ist in diesen Feldern Kleinbergbau umgegangen, soweit noch anstehende Kohlen oberhalb der normalen Standwasserüberlaufs vorgefunden wurden. Im früheren Grubenfeld Johannessegen und Blankenburg wurde auch unter den Standwassern der versoffenen Gruben unter Einhaltung eines hinreichenden Sicherheitspfeilers Abbau durchgeführt. So baute Alte Haase das Flöz Wasserbank innerhalb der Hammertaler Mulde unterhalb der Alten Baue von Johannessegen, zu denen ein behördlich genehmigter Sicherheitspfeiler unverritzt stehen bleiben mußte ab.

Die Zeche Petrus Segen beabsichtigte durch Niederbringen eines Schachtes außerhalb der Standwasser die tiefer liegenden Flözteile unterhalb der Standwasser zum Abbau aufzuschließen. Notwendige starke Sicherheitszonen zur Verhütung von Wasserdurchbrüchen ließen von den noch anstehenden Kohlenvorräten nicht mehr viel übrig und machten in Verbindung mit anderen Schwierigkeiten das Projekt unrentabel. Im Felde Blankenburg bauten die Zechen Herbeder Steinkohlen und Aurora ebenfalls unterhalb der Standwasser. Bei beiden Zechen lag die Kohlenbasis außerhalb des Feldes Blankenburg, so daß deren Abbau in Blankenburg von untergeordneter Bedeutung war.

Einen größeren Pachtvertrag im Felde Blankenburg hatte die Zeche Pleßbach (Bayer, Leverkusen). Dieser Vertrag sah den Abbau in der Blankenburger und Bommerbänker Mulde anstehenden Eßkohlen vor. Diese geringen Vorräte allein genügten aber nicht, um die umfangreiche Sümpfung auf Blankenburg durchzuführen und die hohen Wasserhebungskosten als Dauerbelastung zu tragen. Die Anlegung einer Sicherheitszone zum Zwecke der Umgehung einer sonst notwendigen Sümpfung hätte von den vorhandenen Vorräten nicht mehr viel übriggelassen.

In den Feldern Alte Haase I,II und III ist demnach nur das Pachtfeld Petrus Segen zu nennen, dass zusammen mit dem Längenfeld Petrus Segen durch die Zeche Petrus Segen abgebaut worden ist.

Im Felde Johannessegen befand sich das Pachtfeld Edelsteinberg. Anschließend nach Osten war das Pachtfeld Lange Kühl & Co. angelegt mit Vorräten nur unterhalb der versoffenen Grube. Über die Absichten in diesem Felde wurde bereits oben berichtet. Weiter östlich in derselben Mulde treten die Pachtfelder Pleßbach – und hierin Meetschen -, Seibel und Herberder Steinkohle auf.

Nördlich des Holthauser Sattels fand sich noch das Pachtfeld Becker, in dem noch unbedeutende Vorräte oberhalb der Standwasser von Blankenburg anstanden und östlich der eingetragenen Störung ein geringes unverritztes Feld eingeschlossen wurde. In der nördlichsten Ecke des Feldes liegt das Pachtfeld Aurora. Hierüber ist bereits weiter oben berichtet worden.

Der Überblick der Berechtsame macht deutlich, daß mit Hinblick auf die erfolgte Auskohlung der Felder Alte Haase I, II und III, in den noch verbliebenen Reservefeldern beachtliche Pachtflächen anstanden. Es verblieben für einen eventuellen späteren Abbau nördlich des Buchholzer Sattels die Flöze Hauptflöz, Nebenbank und Wasserbank in der Blankenburger Mulde östlich des Pachtfeldes Lange, Kühl & Co bis an die Pleßbach-Störung und nördlich des Holthauser Sattels östlich der Pachtfelder Becker und Aurora bis an die Pleßbachstörung.

Diese wurden mit dem Schacht Buchholz ab 1965 auch abgebaut, durch die dadurch entstandenen Bergschäden in Millionenhöhe sorgten diese Felder aber auch für die „vorzeitige“ Stillegung von Zeche Alte Haase 1969, nachdem Alte Haase II mit den Hauptschächten I/II schon 1966 stillgelegt worden waren.

Letzter Kohlenwagen auf Schacht II am 14.6.1966

Schachtanlage Buchholz

Auf der ehemaligen Hauptanlage um Schacht I / II fand nur noch die Verwaltung, Wäsche, Verladung und Brikettierung statt.

Schacht BuchholzAngeliefert wurde die Kohle von den Nebenschächten per LKW. So auch vom Schacht Niederheide.

Die Zeche Alte Haase baute ausschließlich in den Flözen Hauptflöz, Nebenbank und Wasserbank. In geringem Umfang auch das geringmächtige aber sehr reine Flöz Neuflöz. Entsprechend der allgemein gültigen Flözidentifizierung entspricht davon Nebenbank dem Flöz Wasserbank und Wasserbank dem Flöz Dreckbank. Um den Flöznamen „Dreckbank“ aus marktpsychologischen Gründen nicht zu führen, blieb die obige Flözkennzeichnung bestehen.

Hier sehen Sie die Lage vom Arbeitskreis Sprockhövel untersuchter ehemaliger Schächte der Zeche Alte Haase rund um die Keimzelle Schacht I/II bis zum Jahr 1925. Die Schächte sind im Gelände größtenteils nicht mehr auffindbar, wenige durch einige Pingen nachweisbar:

{gpxtrackmap}Alte Haase Schaechte.gpx{/gpxtrackmap}

Hier sehen Sie die im Gelände noch zu erkennenden ältesten Schachtpingen von ca 1700 bis 1850. Diese folgen hier dem ausgehenden des Flözes Hauptflöz welches die eigentliche Keimzelle der Zeche Alte Haase vom Paasbach aus war:

{gpxtrackmap}Alte Haase Pingenverlauf.gpx{/gpxtrackmap}

Die linken Pingen sind die Älteren, die Rechten die Jüngeren. Diese haben die brüchigen Baue der Alten, durch einen senkrechten Schacht bis zum nicht abgebauten Teil des Flözes, umgangen und sind dann erst dem Flöz in die Tiefe gefolgt. Diese Schächte nannte man gebrochene Schächte.

Zeittafel

Alte Haase (Sprockhövel-Niedersprockhövel)

  • bis ins 19.Jahrhundert auch genannt Alte Haase, Alter Haase)
  • eine der ältesten Zechen, mindestens seit dem 17.Jahrhundert,
  • im späteren Grubenfeld mehrfach un­terbrochener Stollenbau (s. auch Hase),
  • in der 2.Hälfte des 19.Jahrhunderts auch Spateisensteinab­bau.
1716 29.2. Verleihung von 2 Längenfeldern (Bestätigung einer früheren Verleihung, deren Datum und Inhalt jedoch unbekannt ist, deshalb in dieser neuen Verleihung genannt Alter Haase)
1737 ca. 700 t, 3-5 B
1740 Stollenbau (östlich vom Paasbachtal)
1754 15.6. Vermessung, in Fristen
1755 Stollenbau, 3 B
1756 Betriebseinstellung
1780 Wiederinbetriebnahme
1785 Teufen eines tonnlägigen Schachtes
1790 Teufen eines neuen Förderschachtes,
Förderung aus den Schächten Nr.1 und Nr.2,
890 t, 5 B
1791/92 wegen Feinkohlenabsatzmangel im Winter in Fristen
1796 Abbau am Tillemanns-Schacht
1800 Schacht Rudolph in Betrieb, 6 B (davon 1 Haspelzieherin)
1802 Ansetzen eines tieferen Stollens im Paasbachtal
1805 Schächte Arnold und Vilette in Betrieb, Inbetriebnahme einer neuen Sohle
1810 Schächte Nero und Diana in Betrieb
1811 Vermessung
1812 12.6. Erweiterung der Verleihung um 14 Maaße bis zum Sprockhöveler Bach, nachfolgend Ansetzen eines neuen Stollens von diesem Bach aus
1813 5.6. Nachverleihung
1815 Schacht Adelheit in Betrieb
1820 Schächte Functus, Diedrich Peter sowie Lichtloch Nr.1 in Förderung, Monatsförderung im Oktober ca. 200 t, ca. 20 B
1825 Schächte Arnold und Ringeltaube in Betrieb
1830 Schächte Ringeltaube, Vilette und Johann in Betrieb, 1918 t
1835 Schächte Ringeltaube, Arnold und Johann in Betrieb, 3781 t
1836 4.5. Verleihung Längenfelder Kleine Haase und Die kleine Kuh (Beilehn), 10676 ¾ preußi­sche Tonnen
1837 Tiefes Gesenk in Fortsetzung des Schachtes Ringeltaube: 87 Lachter = 181 m flache Teufe, Örter z.T. angesetzt, 17.6. Wassereinbruch und Absaufen der Grube, Juli: Stillegung
1839 Schächte Arnold u.a. im Ostfeld verfüllt
1860 Wiederinbetriebnahme, Auffahrung Stollenquerschlag, anschließend Teufen seigeren Förder­schacht Friedrich (Handhaspel, später Pferdegöpel) und daneben Fahrschacht bis Stollensohle
1861 27.6. Erwerb Edeltraud Erbstollen (s. dort)
1861 1.7.-30.6.1862 12686 preußische Tonnen
1862 8.5. Erwerb Geviertfelder Ver.Edeltraud I und II
1863 1.7.-30.6.1864 19750 preußische Tonnen, 30-40 B
1865 3704 t
1865/66 12 m tiefere Lösung durch Edeltraud-Erbstollen, bald darauf Erwerb der Kuxenmehrheit desselben
1867 43059 Scheffel, um diese Zeit vermutlich Abbau von Spateisenstein
1869 3260 t
1872 Aufwältigung des Gesenkes unterhalb von Schacht Ringeltaube bis zur „Alten Gesenksohle“ (Teufe: 235 m) für Unterwerksbau, 6427 t, 38 B
1875 Auf der Gewerkenversammlung vom 20.11.1875 wurde für die in Angriff genommene Tiefbauanlage je Kux eine Zubuße von 150 Mark gefordert.
Teufen seigeren Schacht Julie (südlich der Hattinger Straße) bis zur Edeltraud-Erbstollensoh­le = 23 m, 5636 t, 31 B
1876 Aufstellung Dampfmaschine
1878 Berechtsame: 1 Längenfeld
1881 2879 t, 17 B
1882 Abbau auf der „Alten Gesenksohle“ geht zuende
1883 Weiterteufen Schacht Julie für Übergang auf Tiefbau im Feld Edeltraud-Erbstollen / Schacht Julie geteuft bis 2. Sohle
1884 Schacht Julie: Ansetzen 1.S.= 56 m(+90 m NN)
1885 Durchschlag 1.S. mit Ort 1 des Unterwerksbaus (Alte Gesenksohle), 3653 t, 19 B
1886 Erster Abbau von Schacht Julie aus
ca.1888 nach Grubenbild Schacht Julie bis 1. Sohle geteufft (+ 90,2 m NN)
ca.1894 nach Grubenbild Schacht Julie bis 2. Sohle geteufft (+ 46 m NN)
1899 Schacht Julie tifergeteuft bis zur 3. Sohle (+33,0 m NN)
1890 Tieferteufen Schacht Julie, Bahnanschluß, 38970 t, 173 B
1891 Inbetriebnahme Brikettfabrik
1892 im Abhauen Ansetzen 1.Bausohle = 2.S.= 110 m flach =100 m seiger(+46 m NN), 2 Wetter­schächte, unterirdischer Wetterofen
1894 Schacht Julie erreicht 2.S.
1895 Teufen Wetterschacht = 21 m Teufe, endgültiger Erwerb Edeltraud-Erbstollen mit Geviert­feldern Victoria II und IV, 44892 t, 219 B
1896 Ansetzen 3.S.= 180 m(-33 m) im Unterwerk
1897 Erwerb Feld Daniel
1898 Erneuerung der Tagesanlagen, Tieferteufen Schacht Julie, Erwerb Geviertfelder Franz Ar­nold, Daniel und Demuth
1899 Schacht Julie bis 3.S. (-33,0 m NN)
1900 Abwerfen eines Wetterschachtes, 97759 t, 396 B
1901 Aufbrechen eines neuen Wetterschachtes
1902 Wetterschacht bis 2.S. in Betrieb
1903 Ansetzen 4.S.= 287 m(-141 m) im Gesenk, Erwerb Feld Leo
1904 Erwerb Felder Victoria III und Zuversicht, Berechtsame: 7,8 km² (1 Längenfeld und 9 Geviertfelder)
1905 2 Schächte in Betrieb, 109518 t, 463 B
1906 Tieferteufen und Aufbrechen Schacht Julie ab 4.S.
1907 Schacht Julie bis 4.S.= 287 m(-141 m, 300 mS) (Höhe Tagesoberfläche ca +151m NN)
1908 3.4. Verleihung Geviertfeld Zuversicht II, Berechtsame: 8,3 km²
1909 Teufen tonnlägigen Wetterschacht (= 45 m Teufe)
1910 Erwerb Längenfeld Unterste Kuh, Berechtsame: 9 km², 121016 t, 489 B
1912 zur Berechtsame gehören auch die Längenfelder Vogelbruch sowie Vogelbruch & Wilden­berg
1913 Aufschluß Feld Zuversicht, 133135 t, 537 B
1915 Förderschacht Julie und 3 Wetterschächte in Betrieb, 121487 t, 457 B
1920 30.11./24.3.1921 Konsolidation der Berechtsamen Längenfeld Alte Haase mit Beilehn Die kleine Kuh, Johannessegen, Glückauf Barmen, Ver.Friedrich Wilhelm, Sprockhövel, Edel­traud Erbstollen, Langenbruchsbank, Sunderbank, Rebecca, Raffenburg, Johann Heinrich, Geduld, Königsburg, Rockershausen, Medeworth, Waterloo, Zuversicht, Zuversicht II, Da­niel, Demuth, Leo, Franz Arnold, Victoria II-IV, Ligny, Valeria, Heinrich Wilhelm, Gute Hoffnung, Pius und Unterste Kuh zu Alte Haase, Gesamtberechtsame: 34 km²; gleichzeitig Teilung in:
Alte Haase I: Johannessegen, Sprockhövel, Rebecca, Medeworth, Raffenburg, Ligny, Langenbruchsbank, Waterloo, Rockershausen, Königsburg, Johann Heinrich undGeduld und einige Längenfelder; Berechtsame: ca. 17,7 km²; Förderschacht Hoffnungsthal II (bis 1.S.= 145 m), tonnlägiger Wetterschacht Rabe (45 m Teufe), 5 Stollen, 8 Tagesüberhauen
Alte Haase II: Alte Haase (mit Längenfeld Alte Haase und Beilehn Die kleine Kuh, Edeltraud Erbstollen, Victoria II-IV, Franz Arnold, Daniel, Demuth, Leo, Zuversicht, Zuversicht II und Unterste Kuh), Berechtsame: 9 km²; Förderschacht Julie (bis 4.S.= 312 m), 1 Wetterschacht (bis Wettersohle = 61 m), Brikettfabrik
Alte Haase III:Barmen, Ver.Friedrich Wilhelm und einige Längenfelder, Berechtsame: ca. 7,3 km²; Förderschacht Rudolf (bis 2.S.= 137 m, 3.S. in der Mulde = Unterwerksbau), 4 Wetterschächte, Brikettfabrik auf Schacht Adolar; 305535 t, 1582 B
1922 Alte Haase II: Teufbeginn seigeren Sch.2 (80 m südlich von Sch. Julie)
1923 Sch.2: 3.S.= 203 m(-33 m, 200 mS) und 4.S.= 311 m(-141 m, 300 mS)
1924 Sch.2 in Förderung, Alte Haase III: 30.6. Stillegung, nachfolgend Absaufen und Abbruch Ta­gesanlagen
1925 Alte Haase I: 30.4. Stillegung, nachfolgend Absaufen und Abbruch Tagesanlagen;
Alte Haase II: 15.9. Betriebseinstellung für Stilllegung, jedoch unentgeltliche Fortführung der Instandhal­tungsarbeiten durch Belegschaft, 204916 t, 1344 B
6.10.1925 Protestkundgebung mit Beschluß 4 Amtmänner nach Berlin reisen und der Regierung eine Resolution übergeben.
16.11.1925 ist Alte Haase in Liquidation
1926 Verkauf von Alte Haase an das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat in Essen.
4.5.1926 Wiederinbetriebnahme Alte Haase II, 8.5. Besitzerwechsel (VEW), Bau einer Seilbahn zum Kraftwerk Hattingen
1928 Inbetriebnahme Seilbahn
1930 max.Förderung: 384761 t, 1288 B
1933 Abgabe Teilfeld von Alte Haase III an Elisabethenglück
1934 Wiederaufnahme Abbau in den Feldern Alte Haase I und III
1935 366631 t, 1083 B
1940 November: Erwerb Berechtsame der stillgelegten Zeche Blankenburg einschließl. Ver.Ham­merthal, zusammen: 46,1 km²; 348724 t, 1092 B
1943 4.1. Verkauf Felder Eisleben und Mühlenbank an Aurora
1945 tiefstes Ort = 536 m(-390 m), 167786 t, 1219 B
1949 Abbaubetriebe bis 7 km von den Schächten entfernt,
Herbst: normale Wasserzuflüsse bis 20 m³/Minute
1950 Alte Haase III: 2.S.= -34 m, Teufbeginn Schacht Brahm (Im Brahm, 3 km südlich von 1/2), 224543 t, 1185 B
1952 Schacht Brahm bis 4.S.= 346 m(-121 m, von 1/2 aufgefahren), 4 Teilörter, 360 m Teufe
1955 244870 t, 1195 B
1957 Berechtsame: 46,7 km², Baufeld: 5100 m streichend und 2900 m querschlägig
1958 Verfüllen Sch.1 = Julie bis unterhalb 3.S.
1960 238986 t, 1087 B
1963 Inbetriebnahme Schacht Niederheide (in Oberstüter, 1,2 km südwestlich von Schacht Brahm, 242 m Teufe)
1965 Inbetriebnahme Schacht Buchholz (Hattingen-Buchholz, 3 km nördlich von 1/2): Wettersohle = 63 m, Fördersohle = 255 m, 283 m Teufe, 232700 t, 842 B
1966 14.6. Stillegung 1/2 und Schacht Brahm, auf 1/2 weiter Aufbereitung der auf den Außenan­lagen geförderten Kohlen,
Schacht Niederheide: 2 steile Abbaubetriebe (ca. 300 t/Tag),
Schacht Buchholz: 2 flache Abbaubetriebe (ca. 1100 t/Tag)
1967 31.12. Stillegung Brikettfabrik
1968 330662 t, 711 B
1969 schwere Bergschäden im Bereich des Schachtes Buchholz,
30.4. Stillegung Schächte Buch­holz und Niederheide wegen Rückgang des Hausbrandabsatzes.
Auch Stillegung der Übertageanlage in Sprockhövel.
Kündigung der Arbeitsverhältnisse zum 30. Juni 1969

Alte Haase, Schacht 1 (Julie)

1875 Abteufen bis Erbstollensohle (21m)
1883 Anschließen der ersten Tiefbausohle (61m)
1886 erster Abbau durch Schacht 1 (unterhalb Erbstollensohle)
1890 Bahnanschluß 30m über der Hängebank
1894 Anschließen der ersten Tiefbausohle
1897 Schachtverlängerung 25m nach oben durch den Malakoffturm bis auf das Niveau der Bahngleise. Darüber wurde erst das Fördergerüst erstellt.
1899 Anschluß der 3. Sohle (184m)
1907 Anschluß der 4. Sohle (291m)
1924 – 1966 Betrieb als Wetterschacht
1983 Malakoffturm wird unter Denkmalschutz gestellt
1993 Renovierung des Malakoffturmes

Edeltraut Erbstollen, Hattingen Holthausen

1850 4.6. Verleihung Erbstollengerechtigkeit und Geviertfeld
1857 15.10. Verleihung Geviertfeld Edeltraud II
1858 Ansetzen des Erbstollens nach Genehmigung durch die Bergbehörde,
Mundloch am Sprock­höveler Bach nahe Waldweg, Auffahrung nach Süden,
11.5./17.12. Konsolidation Edel­traud, Edeltraud II und Edeltraud Erbstollen zu Ver. Edeltraud

Ver. Edeltraud, Hattingen-Holthausen

1858 11.5./17.12. entstanden aus Edeltraud Erbstollen durch Konsolidation von Edeltraud, Edel­traud II und Edeltraud Erbstollen, Auffahrung des Erbstollens nach Süden, 8 B
um 1861 Stundung der Auffahrung des Erbstollens
1862 8.5. Geviertfelder Ver.Edeltraud I und II zu Alte Haase
1863 wieder Vortrieb, Länge: 211¼ Lachter = 442m
1865/66 12 m tiefere Lösung des ersten Flözes im Nordflügel der Zeche Alte Haase als mit dem Alte Haase-Stollen,
bald darauf Erwerb der Kuxenmehrheit durch Alte Haase,
Erbstollenlänge: 289 Lachter = 605m
1868 Betrieb
nach 1869 still
um 1875 wieder Vortrieb, später wieder still
1892 kurze Zeit Vortrieb, der aber bald wieder eingestellt wurde, da der begonnene Stollenquer­schlag zu wenig Teufe einbrachte,
Gesamtlänge schließlich 1100m
1895 endgültige Übernahme durch Alte Haase

Verfasser

Uwe Peise, Dezember 2012,
aktualisiert im April 2013 und November 2014

Quellen

  • Archivierte Betriebsakten Zeche Alte Haase
  • Archivierte Betriebsunterlagen der Gewerkschaft Barmen und Alte Haase Bergbauaktiv NRW
  • Archiv der VEW AG, „Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben“
  • RWE-Archiv in Essen
  • Stadtarchiv Sprockhövel
  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997, Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum Nr. 74, Bochum 1998, ISBN 3-921533-62-7

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